30 verschiede Motive, schwarze und weiße Acrylfarbe auf Polyester-Zeichenfolie, signiert und datiert
ca 24,2 × 28,5cm
Der Künstler Jürgen Stark (*1944) thematisiert in seinem Werk die Zerstörung, mit der er alltäglich im Stadtbild der Berliner Nachkriegszeit konfrontiert wurde. Er beschränkt sich dabei jedoch nicht nur auf Berlin, sondern setzt sich allgemein mit den Zeugnissen menschlicher Vernichtung auseinander. Als Hilfsmittel zur Bewahrung der Erinnerung spielt die Fotografie bei ihm eine große Rolle. So nutzt Stark Schwarz-Weiß-Fotografien und ihren dokumentarischen Charakter, auf deren Grundlage er neue Werke schafft. Für die Ausstellung im kunstraum muenchen 1986 setzte Stark diese Arbeitsweise fort. So ist auch hier die Fotografie Ausgangspunkt seiner Werke. Als Malgrund verwendet er Polyester-Zeichenfolie, auf deren Rückseite vergrößerte Fotofragmente collage-artig aufgebracht werden. Diese scheinen durch die milchig-transparente Folie hindurch, wodurch beide Seiten gestaltet werden. Des Weiteren ermöglicht ihm dieses Material durch seine Widerstandsfähigkeit und imprägnierte Oberfläche, Farbe in mehreren Schichten aufzutragen, diese wieder zu lösen und mechanisch, beispielsweise durch Abkratzen, auf sie einzuwirken. Durch die Verwendung von vergrößerten Fotografie-Fragmenten wird deren Feinstruktur sichtbar gemacht und ein Ausdruck des Nebelhaften und Diffusen entsteht. Im Entstehungsprozess der Arbeiten setzt der Künstler die Thematik der Zerstörung physisch um.