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Agnes Meyer-Brandis. Beyond
Einzelausstellung
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Kategorie
Ausstellung (Solo)
Typ
Einzelausstellung
Eröffnungsdatum
20.01.2011
Start
21.01.2011
Ende
06.03.2011
Beschreibung

"[...] I found then by this Experience that which no Philosopher ever dreamed of, to wit that those things which wee call heavie do not sinke toward the Center of the Earth [...]" (aus: Francis Godwin, “The Man in the Moone” [1638])

Die Einzelausstellung „Beyond“ von Agnes Meyer-Brandis (geb. 1973, lebt und arbeitet in Berlin), die vom 21. Januar bis 6. März 2011 im im kunstraum muenchen zu sehen ist, ist verschiedenen Raumexperimenten gewidmet. Der Fokus liegt dabei insbesondere auf Agnes Meyer-Brandis’ künstlerischen Experimenten in Schwerelosigkeit, die sie seit 2007 – nach mehrjähriger Beschäftigung mit unterirdischen Phänomenen – verfolgt. Im Zentrum der Ausstellung steht das MOON GOOSE EXPERIMENT (MGE) | Version #2 München, eine bio-poetische Studie, die den kunstraum muenchen und seine BesucherInnen in das Konstrukt eines seltsamen Mondfluges involviert. Elemente der Reise sind weniger Fakten und Fiktionen als vielmehr Wahrscheinliches und Unwahrscheinliches, verdichtet zu einer Möglichkeitswelt.  

Ausgangspunkt des MOON GOOSE EXPERIMENTs ist der Roman „The Man in the Moone“ des englischen Bischofs Francis Godwin, der – verfasst in den Jahren 1599 bis 1603 – als einer der Vorläufer der Science Fiction gilt und in dem der Autor, noch bevor Newton die Schwerkraft definierte, das Phänomen der Schwerelosigkeit beschrieb. Die Erzählung beinhaltet ebenso absurde Phantasien wie Aspekte, die sich mittlerweile als realitätsnah erweisen. Das MGE greift die im wörtlichen Sinne phänomenale Fantasie Godwins von einer Reise zum Mond per Fluggansformation auf und untersucht sie auf ihren Realitätsgehalt und Gegenwartsbezug. Ebenso wie eine physikalische Abnormität wird ein Stück Literatur zum Ausgangspunkt einer wissenschaftlichen Untersuchung, auf der Grundlage zeitgemäßen biologischen und physikalischen Wissens. Der Fokus liegt dabei weniger auf der Vorstellung von der Eroberung des Weltalls als vielmehr auf dem gewählten Transportmittel, einer Flugkonstruktion mit Gänseantrieb. Während heutzutage Zugvögel häufig als Strandvögel sesshaft werden, befindet sich die Menschheit auf dem Weg zum Mars. Die Frage nach dem Verbleib der Mondgänse liegt auf der Hand: Wohin geht die Reise des Francis Godwin im 21. Jahrhundert? Im Erdgeschoss des kunstraum muenchens eröffnet ein Kontrollraum vielfältige Perspektiven auf Hintergründe, Querverweise und Seitenlinien dieser Fragestellung, während im großen Ausstellungsraum im 1. Stock eine V-förmige Flugkonstruktion die BetrachterInnen auf einen seltsamen Mondflug führt und Ein- und Ausblicke auf Details und andere Relikte des MGE-Experiments liefert, das die Künstlerin 2008 im sibirischen Nowosibirsk während der totalen Sonnenfinsternis durchführte.

DANKE! Die Ausstellung wird gefördert von der Stiftung Kunstfonds. Der kunstraum muenchen wird gefördert vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München. Das MGE ist Teil der kuratierten Expedition von Capsula. Die Experimente in Schwerelosigkeit fanden statt in Kooperation mit dem DLR – Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt.


Agnes Meyer-Brandis, geb. 1973 in Aachen, lebt und arbeitet in Berlin. Mit ihren Performances, Installationen und Raumexperimenten ist sie international in Ausstellungen und auf Festivals präsent. Die Ausstellung im kunstraum muenchen ist die erste umfangreichere Präsentation in Deutschland. Einzelausstellungen 2010/2009 (Auswahl): GLASMOOG, Köln, der Schering Stiftung, Berlin, dem National Center for Contemporary Art (NCCA), Jekaterinburg. Gruppenausstellungen (Auswahl): „video_dumbo“, DUMBO ARTS CENTER, Brooklyn, New York, „Impact“, ARPIA vzw *art with landscape*, Herzele, „Agua Na Oca“, Oca, Parque Ibirapuera, „Transatlantische Impulse“, Akademie der Künste, Berlin; „Studies in Light an Space“, transmediale.10, Berlin.

http://www.forschungsfloss.de/

Kuratiert von Heike Ander.

Im Herbst/Winter 2011 erscheint die erste umfassende Monographie (engl./dt.) zum Werk der Künstlerin, gefördert von der Stiftung Kunstfonds und der Kulturstiftung NRW.




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