Das Maker Movement entwickelt sich seit ca. 2006 zu einer globalen Bewegung. In ihr bilden technologisch versierte Do-it-yourself-Enthusiasten, Bastler, Hacker, Künstler und Designer in den Communities der Makerspaces und FabLabs.
Dank 3D-Druckern, Open-Source Soft- und Hardware, Mikroelektronik und Online-Platformen ist die Entwicklung und Produktion von – auch technologisch anspruchsvolleren – Dingen nicht mehr allein in der Hand großer Unternehmen. Nachhaltigkeit, Teilhabe, Gemeinschaft und Unabhängigkeit sind neben dem kreativen Umgang mit (digitalen) Werkzeugen zentrale Werte des Maker Movements. ?
Diese »Grass Roots« – Innovations-bewegung ist aber nicht nur in den Konsum-gesättigten Ländern der Industrienationen relevant. In Afrika hat sich eine äußerst lebendige und vielfältige Maker Szene gebildet. In ihr treffen sich die neuen Technologien mit traditionellen Handwerks-traditionen um afrikanische Lösungen für afrikanische Probleme zu entwickeln. ?
In pan-afrikanischen Maker Festivals präsentiert sich ihr Improvisionsgeist und Erfindungsreichtum selbstbewusst unter dem Motto: »We will show the world how sexy African manufacturing can be«.
Prof. Anne Bergner ist Professorin im Studiengang Integriertes Produktdesign in Coburg. 2014 unternahm sie gemeinsam mit Dr. Inke Arns (künstlerische Leiterin des Hartware MedienKunstVerein Dortmund eine Forschungsreise nach Kenia, Südafrika und Nigeria, um die afrikanische Maker-Szene und Kultur kennenzulernen.
Habitus, Abito, Abitare – Handeln in der Gegenwart III
Der Habitus als ein »System verinnerlichter Muster« prägt die Art und Weise des Handels in einem bestimmten Zeitraum. Dieses Handeln wiederum zeigt sich im Konkreten – in den Artefakten, mit denen der Mensch seine Umgebung erschafft. Auch die sprachliche Verwandtschaft verweist auf diesen Zusammenhang: lateinisch »Habitus« (Gehaben, von lat. »habere« = haben) wird im Italienischen zu »Abito« (Kleidung) und »Abitare« (Wohnen, Leben in … ).
Welche Themen, Motivationen, Ästhetiken bestimmen das Handeln in der Gegenwart? Und welche Auswirkungen hat das heutige Handeln für unsere Zukunft? Die Vortragsreihe stellt aktuelle Entwicklungen in Design, Architektur und Kunst vor und lädt zu disziplinenübergreifender Diskussion ein. Der Titel der Vortragsreihe bezieht sich auf eine Ausstellung des italienischen Arte Povera-Künstlers Michelangelo Pistoletto, der sich Mitte der 1990er Jahre mit seinem »Progetto Arte Manifesto« für eine neue Verbindung der Künste mit allen Bereichen des alltäglichen Lebens wie Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Religion, Bildung usw. einsetzte.
Kuratiert von Alexandra Weigand
In Kooperation mit dem Institut für Kunstgeschichte der LMU München