Foto: Thomas Splett
Gastvortrag und Gespräch zur Ausstellung: Neringa Vasiliauskaitė. Repetitions & Rituals
PD Dr. Jörg Sternagel, Medienphilosoph, Universität Passau: »Den Sachen auf den Grund gehen – Zur Vielschichtigkeit und Mehrdeutigkeit der Dinge«
Am Samstag, den 13. Juli um 17 Uhr, laden wir herzlich zu einem Vortrag und Gespräch im Rahmen der aktuellen Ausstellung »Repetitions & Rituals« von Neringa Vasiliauskaitė ein. Zu Gast ist PD Dr. Jörg Sternagel (Medienphilosoph, Universität Passau), der die Ausstellung zum Ausgangspunkt für Überlegungen zum Thema »Den Sachen auf den Grund gehen – Zur Vielschichtigkeit und Mehrdeutigkeit der Dinge« nimmt:
»Wie lässt sich, inspiriert von den Exponaten der Künstlerin Neringa Vasiliauskaité, über Dinge sprechen? Wie können wir über ihre Materialität, Schichtung und Oberflächlichkeit sprechen, und warum lohnt es sich, den Sachen damit auf den Grund zu gehen? In meinem Vortrag nehme ich diese Fragen zum Anlass, um ausgewählte Aspekte einer Vielschichtigkeit und Mehrdeutigkeit der Dinge sowohl in der Ausstellung als auch in unserer Alltagswelt herauszuarbeiten. Dabei geht es zum Beispiel darum, sich zu überlegen, dass zwar etwa eine Schere uns ›leibhaftig‹ gegeben ist, aber doch leblos, physikalisch ›schlicht‹ vor uns liegt. Die Schere bleibt daher als objektives Ding auch unter veränderten subjektiven Bedingungen das, was sie ist, auch wenn sie ›altert‹, indem sie unscharf wird. Ist es so gedacht möglich, einem Gegenstand wie der Schere nachzuspüren, im Nachdenken und Nachvollziehen der jeweils eigenen subjektiven Bedingungen gegenüber diesem objektiven Ding, dem auch etwa seit der Kindheit oder Jugend häufig verwendeten Objekt, das sich nicht verändert hat, auch wenn es Gebrauchsspuren aufweist? Wie haben wir uns verändert? Was ist Gegenstand, Thema, Mittelpunkt unseres Denkens, Schaffens und Schreibens? Worauf richten wir unsere Aufmerksamkeit, auf welches Objekt, gar Ziel?«
Jörg Sternagel ist Privatdozent für Medienwissenschaft und lehrt an der Universität Passau. Er ist Mitantragsteller des DFG-Projekts Visuelle Bildung 2022–2025 und des DFG-Netzwerkes für Medienphilosophie 2017–2019 und arbeitet im Beirat der Deutschen Gesellschaft für Ästhetik und des internationalen Netzwerkes Performance Philosophy. Ausgewählte Veröffentlichungen sind die Monografien »Ethik der Alterität. Aisthetik der Existenz« (2020) und »Pathos des Leibes. Phänomenologie ästhetischer Praxis« (2016) sowie die Mitherausgaben »Denken des Medialen. Zur Bestimmung des Dazwischen« (2024), »Die Gegenstände unserer Kindheit. Denker:innen über ihr liebstes Objekt« (2019) und »Techniken des Leibes« (2016).
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Der Eintritt ist frei. Es ist keine Anmeldung erforderlich.