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Euro-Renovierung. Euro-Maidan. Euro-Vision. Podiumsdiskussion
Gespräch
Kategorie
Vortrag / Gespräch
Typ
Gespräch
Eröffnungsdatum
01.06.2022
Start
08.06.2022
Ende
01.01.1970
Beschreibung

»Euro-Renovierung. Euro-Maidan. Euro-Vision.«
Im April 2010 machte die ukrainische Künstler:innengruppe R.E.P. dem Kunstraum ein besonderes Geschenk und renovierte im Rahmen ihrer Ausstellung „Eurorenovation in Europe“ einen Teil des Kunstraums im sogenannten Euro-Stil. Mit dieser „Eurorenovierung“ bezog sich R.E.P. auf eines der vielen grotesken Phänomene, die nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Zuge einer allgemeinen Begeisterung für nahezu jede westliche Mode in Erscheinung traten. Als „Eurorenovierung“ wird eine „westlich“ geprägte Innenausstattung bezeichnet, die mit Elementen wie Säulen, Arkadenbögen, eingepasster Beleuchtung und künstlichem Pflanzenschmuck beeindruckte, und einen schnellen, einfachen Weg versprach, die ungeliebte sowjetische Vergangenheit zu überdecken und an dem im Westen erspähten Glück teilzuhaben. 

 

Zwischen 2010 und 2013 führte R.E.P. ihr „Eurorenovation“ Projekt fort und realisierte Installationen in Italien („Eurorenovation. Improvement is the Way“, 2013, Palazzo Contarini Polignac, Venedig) und der Ukraine („Eurorenovation. Column for the Museum“, 2011, Museum Complex „Mystetskyi Arsenal“, Kyiv; „Eurorenovation. Cut“, 2012, PinchukArtCentre, Kyiv; „Eurorenovation. Sprouted“, Ya Gallery, Dnipropetrovsk), in denen sie die Trends des populären Eurorenovierungs-Stils kopierte und die scheinbar gedankenlose Übernahme alles Westlichen zur Schau stellte.

 

2016, zwei Jahre nach dem gewaltvollen Euro-Maidan, stellte die Ausstellung „Hang zum Konflikt“ mit der in Wien lebenden Künstlerin Anna Witt und dem ukrainischen Künstler Mykola Ridnyi im Kunstraum zwei Positionen gegenüber, die aus unterschiedlichen Perspektiven alternative Erzählformen zur gängigen Geschichtsschreibung entwarfen. Im Mittelpunkt standen dabei die Werte ebenso wie das Konfliktpotential einer demokratischen Gesellschaftsordnung. „Hang zum Konflikt“ ließ eine spürbare Spannung zwischen den unmittelbaren Auswirkungen politischer Ereignisse auf die persönliche und mediale Wahrnehmung entstehen – zwischen Einfühlung und Abstumpfung.

 

Anlässlich der aktuellen Auseinandersetzung mit dem Kunstraum-Archiv und den politischen Entwicklungen seit 2010 werfen wir einen zweiten Blick auf die in den Ausstellungen aufgeworfenen Fragen und laden zu einer Podiumsdiskussion mit zwei Künstlerinnen der Gruppe R.E.P., Lada Nakonechna und Ksenia Hnylytska, und den Kunsthistorikerinnen Daniela Stöppel und Ann-Kathrin Strecker ein.

 

Das Gespräch wird in englischer Sprache geführt.

 

Lada Nakonechna ist aktuell Gast in der Villa Waldberta, ein Artist-in-Residence-Programm der Landeshauptstadt München.




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