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[Vortrag] Gürsoy Doğtaş: »Interieur – im Wohnzimmer der Arbeitsmigrant:innen aus der Türkei«
Vortrag / Gespräch
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Kategorie
Vortrag / Gespräch
Typ
Vortrag
Eröffnungsdatum
21.04.2023
Personen
Beschreibung

Foto: Ulay, „…da ist eine kriminelle Berührung in der Kunst…“, 1976 (Filmstills)

 

Im Rahmen von »Lisa Hofmann / Olaf Metzel«
23. März – 7. Mai 2023

 

In einer spektakulären künstlerischen Aktion „raubt“ der Künstler Ulay am 12. Dezember 1976 das Gemälde „Der arme Poet“ von Carl Spitzweg aus der Neuen Nationalgalerie (West-Berlin) und deponiert es in der Wohnung einer Familie aus der Türkei. Mit dieser Aktion wollte er auf die prekäre Lebenssituation der Arbeitsmigrant:innen aus der Türkei aufmerksam machen, wird der Künstler später sagen. Allerdings bleibt die Familie nur ein passives Element seiner Aktion. Der Vortrag erforscht, wie die Wohnungen der Arbeitsmigrant:innen von selbst gut gemeinten Kunstaktionen zu zweifelhaften Projektionsflächen wurden.
 
Gürsoy Doğtaş, Kunsthistoriker, arbeitet parakuratorisch an den Schnittpunkten von Institutionskritik, strukturellem Rassismus und Queerstudies. Neben vielen Ausstellungen verantwortete er Gurbette Kalmak / Bleiben in der Fremde (2023) im Taxispalais Innsbruck, The kültüř gemma! issue des Parabol Art Magazines (2021) und ko-kuratierte das Symposium Das Recht auf Erinnern und die Realität der Städte in Nürnberg (2021).
 
Im Anschluss daran freuen wir uns, Sie zu einer Führung durch die Ausstellung “Lisa Hofmann / Olaf Metzel” begrüßen zu dürfen:
 
Unterschiedliche Gesten und Reflexionen, die allgegenwärtige Ausgrenzungsmechanismen und unsere Verstrickung darin vor Augen führen – Sinfonien der Großstadt, true stories, die leider auf wahren Begebenheiten beruhen…
 
Gemeinsam mit den Kunsthistorikerinnen Ambra Frank und Luise Horn können Sie einen Blick hinter die Kulissen werfen, um historische wie aktuelle, ästhetische wie soziopolitische Hinter- und Beweggründe der Positionen der Ausstellung zu beleuchten. Die Führung vertieft Themen wie Medialisierungsformen der beiden gezeigten Werkkomplexe, das Aufzeigen von Grenzen zwischen öffentlichen und privaten Handlungsräumen sowie performative Potenziale und Visualisierungen der unterschiedlich gelagerten Arbeitsprozesse.

Weitere Informationen zu Ambra Franks und Luise Horns Forschungsschwerpunkten und Tätigkeitsfeldern: https://www.kunstraum-muenchen.de/verein/




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