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[Gespräch] Finissage mit einem Gespräch zwischen Sandra Schäfer und Dr. Simone Förster
Ereignis
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Kategorie
Vortrag / Gespräch
Start
20.10.2024
Personen
Beschreibung

Foto: Videostill »Westerwald: Eine Heimsuchung« © Sandra Schäfer, 2021

 

Finissage der Ausstellung »Anne Quirynen & Sandra Schäfer. From Westerwald to Rio Tino« mit einem Gespräch zwischen Sandra Schäfer und Dr. Simone Förster, Sammlungsleiterin der Stiftung Ann und Jürgen Wilde an der Pinakothek der Moderne (Sammlung Moderne Kunst)

 

In der Videoinstallation »Westerwald: Eine Heimsuchung« (2021), die im Untergeschoss des Kunstraum gezeigt wird, begibt sich Sandra Schäfer auf Spurensuche im Westerwald. Dabei nimmt sie Bezug auf den Fotografen August Sander, der ab 1910 die Landschaft und die Menschen der Region dokumentierte und auch Schäfers Ururgroßtante mit ihrem Ehemann porträtierte. Das Bild von 1912 trägt den Titel »Bauernpaar – Zucht und Harmonie« und eröffnet Verbindungen zu Sanders Projekt »Menschen des 20. Jahrhunderts«, das er ab den 1920er-Jahren begann und das seine Bedeutung für die Fotografiegeschichte begründete. Die Installation zeigt auf einem Kanal Schäfers Annäherungen an Verwandte und Nachbar:innen sowie Besuche in Museen und Sammlungen, in denen die Entstehung und Bedeutung des Porträts thematisiert werden. Auf einem zweiten Kanal werden diese Szenen durch Bilder moderner, automatisierter Landwirtschaft kommentiert.

 

Ein Originalabzug des Porträts »Bauernpaar – Zucht und Harmonie« befindet sich heute in der Stiftung Ann und Jürgen Wilde in der Pinakothek der Moderne in München.

 

Anhand der Videoarbeit diskutieren Simone Förster, Sammlungsleiterin der Stiftung Ann und Jürgen Wilde, und Sandra Schäfer verschiedene Zugänge zum Porträt im Spannungsfeld zwischen privat-persönlichen und kunsthistorisch-musealen Kontexten. Dabei werden Hintergründe, Deutungen und die Bedeutungsvielfalt des Porträts sowohl für die Porträtierten und ihre Nachfahren als auch im Kontext von Sanders Werk und den künstlerischen Ansätzen von Schäfer beleuchtet.

 

Das Gespräch wird von Lena von Geyso moderiert.

 

Sandra Schäfers künstlerische Praxis untersucht die Herstellungsprozesse städtischer, ländlicher und transregionaler Räume sowie Geschichte und Bildpolitiken. Ihre Arbeiten entstehen oft durch Recherchen zu den Rändern, Lücken und Diskontinuitäten unserer Wahrnehmung von Geschichte und politischen Kämpfen. Schäfer ist Professorin an der Akademie der Bildenden Künste München und assoziiertes Mitglied des feministischen Filmverleihs Cinenova in London. Derzeit leitet sie gemeinsam mit Marina Martinez-Mate das künstlerisch-philosophische Forschungsprojekt »DisIgnorance – Sehen im Rassistischen Nebelfeld« im Forschungsverbund ForGeRex (2024–2027).

 

Simone Förster ist Fotografiehistorikerin und seit 2009 Kuratorin an den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in München, wo sie als Sammlungsleiterin die Stiftung Ann und Jürgen Wilde an der Pinakothek der Moderne betreut. 2006 promovierte sie an der TU Berlin zur Architekturfotografie der 1920er Jahre. Ihr Forschungsinteresse umfasst die Theorie der Fotografie, Mediengeschichte und zeitgenössische Fotokunst. Sie hat zahlreiche Ausstellungen kuratiert, darunter »Florence Henri. Compositionen« (2014), »Karl Blossfeldt. Aus der Werkstatt der Natur« (2015) und »Alfred Ehrhardt. Wind, Sand und Wasser« (2024) und Publikationen veröffentlicht. Zudem war sie Co-Kuratorin der interdisziplinären Neuhängung der Sammlung Moderne Kunst »Mix & Match« zum 20-jährigen Jubiläum der Pinakothek der Moderne (2022–2025).




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