»European Corrections Corporation« ist eine Arbeit der Wiener Künstler Martin Krenn und Oliver Ressler im Kontext des von einem KuratorInnenteam des kunstraum muenchen entwickelten Projekts »Urban Scans«. Ihre Container-Installation am Sendlinger Tor Platz fragt nach der gesellschaftlichen Funktion des Gefängnisses als extreme Form des Ausschlusses im urbanen Gefüge. Der Container ist begehbar und mit einer Plane ummantelt. Diese ist mit einem wasserfesten Ink-Jet-Print bedruckt. Bezüge zu München werden mit visuellen Mitteln hergestellt. Innerhalb des Containers wird ein Film projiziert, der den Zusammenhang zwischen industrieller Produktion und Haftanstalten in seinen unterschiedlichen Facetten darstellt.
Die Arbeit von Martin Krenn und Oliver Ressler reagiert darauf, dass in den USA Konzerne wie Wackenhut Corrections Corporation (WCC) oder Corrections Corporations of America (CCA) ihren Profit durch den Betrieb von Haftanstalten wesentlich erhöhen konnten und diese Entwicklung in den letzten Jahren auch in Europa immer mehr an Bedeutung gewinnt. In Großbritannien z.B. wurde seit der Öffnung des Gefängnissystems für private Konzerne keine einzige staatliche Haftanstalt mehr errichtet. Der zunehmende Einfluss ökonomischer Interesse auf die Institution Gefängnis ist auch in Deutschland spürbar.
Kurator: Justin Hoffmann
Ortstermine 2004 ist eine Initiative der Landeshauptstadt München Kulturreferat.
Urban Scans wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.
Termine:
2. Mai 2004, 16 Uhr: Finissage