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Beate Engl. Eröffnungsfestival Holzstr.: The Blob. Nothing can stop it! Ein skulpturales Remake
Ausstellung (Gruppenausstellung)
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Kategorie
Ausstellung (Gruppenausstellung)
Typ
Gruppenausstellung, Vortrag, Performance
Eröffnungsdatum
13.05.2008
Start
13.05.2008
Ende
19.05.2008
Personen
Beschreibung

Anhand eines überzeichneten, fiktiven Horror-Szenarios einer weltweiten Invasion durch eine unkontrollierbare, skulpturale Rohmasse, soll die Expansion des globalisierten Kunstbetriebs kritisch untersucht werden. Ausgangspunkt ist der Film "The Blob" von 1958, ein Horrorfilmklassiker, in dem eine gallertartige, Menschen fressende Masse aus dem Weltall sich unaufhaltsam ausbreitet und vergrößert. Ironisierend wird diese Handlung auf das Betriebssystem Kunst übertragen: Der Blob drängt aus den Museen hinaus in öffentliche Räume und in entlegene Gebiete. Gleich einem Virus breitet sich die Masse, von Kunsttouristen von Biennale zu Biennale transportiert, über den ganzen Erdball aus. Dabei dient der Blob als Platzhalter für eine noch unformulierte, prototypische Skulptur oder eine abstrakte Materialakkumulation, die dank ihres fiktiven Eigenlebens im Zuge der Raumeroberung verschiedene Formen, Größen, Stile und Gestalten annehmen kann. Die überzeichnete Situation einer verselbständigten, außer Kontrolle geratenen globalen Distribution dieser Skulptur bildet die Basis für eine kritische Reflektion der realen Bedingungen künstlerischer Produktion, die zu gleichen Teilen aus einer theoretischen Recherche sowie aus mehreren bildnerischen Arbeiten besteht. Die Ausstellung führt erstmals die in dieser Reihe bereits entstandenen Arbeiten als Ensemble zusammen.

Neben Aufklärungsmaterial zum globalen Kunstbetrieb wird ein Sample des Blobs präsentiert – "Oh, my god, it’s a Blob!" –, das als blubbernde und spritzende Masse das Eigenleben des Blobs demonstriert. Bei "Blob-Machine" entspringt eine rote Schaummasse aus einem weißen Museumssockel. Während der Eröffnung der Ausstellung produziert die im Inneren des Sockels versteckte Maschine unaufhörlich Schaum, der sich im Raum ausbreitet und zu Boden fallend zur Skulptur erstarrt.

Das Video "Attack of the Blob" setzt die Reihe fort und erweitert sie: Im Film "The Blob" gibt es eine Schlüsselszene, in der die rote Masse in ein Kino eindringt und die Zuschauer angsterfüllt ins Freie flüchten. Diese Panikszene überträgt die Künstlerin auf ein Museum, die Neue Pinakothek: Menschen laufen nach draußen auf der Flucht vor dem imaginären Grauen und verschwinden. An dieser Stelle Dank an die Statisten und das Entgegenkommen der Neuen Pinakothek, die ermöglicht haben, dass dieses Video produziert werden konnte.

Dr. Luise Horn


Gefördert durch die Erwin und Gisela von Steiner-Stiftung.

Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass die in der Ausstellung verwendeten Substanzen stark färbend bzw. klebend sind. Bitte vermeiden Sie jeglichen direkten Kontakt.
 

Termine:

Vortrag: Donnerstag, den 15. Mai, 19 Uhr: Dr. Dietmar Rübel (Philipps-Universität, Marburg) über "Blobjects. Liquide Gebilde zwischen Kunst, Design und Architektur".

Filmvorführung: Samstag, den 17. Mai, 19 Uhr: "The Blob" (mit einer Einführung von Thomas Reitmair, München).




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