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Benjamin Katz. Photographien
Ausstellung (Solo)
<p>Einladungskarte zur Ausstellung "Benjamin Katz. Photographien", Kunstraum München e.V., 1990, Drucksache, 14.8 x 10.5 cm</p>

©Kunstraum München

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Kategorie
Ausstellung (Solo)
Typ
Einzelausstellung
Eröffnungsdatum
13.09.1990
Start
13.09.1990
Ende
17.11.1990
Beschreibung

Foto: Benjamin Katz, Per Kirkeby, Köln, 1984

 

Der in Köln lebende Photograph Benjamin Katz ist in der zeitgenössischen Kunstwelt ein Chronist von ganz besonderer Bedeutung.

 

1939 in Antwerpen geboren, kam er als Siebzehnjähriger zurück in die Stadt seiner Vorfahren - nach Berlin. Dort studierte er an der Hochschule für bildende Künste zuerst Malerei, u.a. bei Hans Jaenisch, wechselte später zu dem Fach Gebrauchsgraphik. In dieser Zeit begannen jene Freundschaften mit Künstlern, die sein Leben bestimmen sollten.

 

Das eigene künstlerische Schaffen gab er zu Gunsten der Förderung seiner Künstlerfreunde auf. So gründete er 1962 zusammen mit Michael Werner eine Galerie in Berlin, deren erste Ausstellung den jungen Georg Baselitz vorstellte, einen seiner ältesten Freunde. Ab 1963 führte er die Galerie allein weiter - mit einem Programm, das ihm heute zur Ehre gereichen würde - u.a. Baselitz, Höckelmann, Lüpertz -, damals aber finanziell von ihm allein nicht lange durchgehalten werden konnte. Nach verschiedenen Tätigkeiten der Kunstvermittlung und Beratung konzentrierte er ab 1976 seine Arbeit auf ein Thema, das ihn seit den Jahren in Berlin beschäftigt hatte: als Chronist das Kunstgeschehen mit Hilfe der Photographie festzuhalten. Sein Kunstverständnis, die Freundschaften zu vielen Künstlern und die intime Kenntnis der Kunstszene ließen mit den Jahren ein riesiges Archiv anwachsen, das bereits heute von unschätzbarem Wert für die Kunstforschung ist. Viele Aktionen von Beuys, Penck, Lüpertz oder Baselitz wären ohne die Hilfe der Photographien von Benjamin Katz oft nicht mehr ins Gedächtnis zu rufen.

 

Aber die Photographien von Benjamin Katz haben nicht nur dokumentarischen Wert oder befriedigen nur unsere voyeuristische Neugier. Katz läßt den Betrachter teilnehmen am dem Zusammentreffen mit den Künstlern. Deren Vertrauen zu Katz ist spürbar, und die freundschaftliche Nähe des Photographen zu den Abgebildeten und das Verständnis ihrer Kunst verleihen den Aufnahmen einen menschlichen als auch einen künstlerischen Aspekt, der über das bloße Ablichten hinausgeht. Trotz der "Beiläufigkeit", die für seine Schnappschüsse so typisch sind, gelingt es Benjamin Katz durch sein Einfühlungsvermögen und die genaue Kenntnis des Zusammenhangs, das Spezifische und Charakteristische der Porträtierten darzustellen. Die unpathetische Leichtigkeit, mit der dies geschieht, ist das Besondere der Arbeiten von Benjamin Katz.

 

Christine Tacke.




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