Die Ausstellung gab erstmals einen Überblick über das zeichnerische Werk Michael von Biels, den Zeitraum von 1970, dem Jahr, in dem seine gültige künstlerische Produktion anzusetzen ist, bis 1973 umfassend. Michael von Biel absolvierte zunächst ein Musikstudium und komponierte in den sechziger Jahren sogenannte 'Aktionsmusiken', 'Happeningmusiken', Konzerte, die er mit außermusikalischen Aktionen verband, ehe er sich der Zeichnung zuwandte. Die Zeichnungen dieser ersten drei Jahre sind als Reflexion über das Medium und seine künstlerischen Mittel, über den Zeichenprozeß an sich zu verstehen - in gewisser Weise analog zu seiner früheren Auseinandersetzung mit Aufführungsprozeß und Konzertsituation in der Musik. Die Zeichnungen varriieren die formalen Mittel Zeichengrund, Format, Haltung des Stifts, Art und Schnelligkeit der Strichführung, Farbwerte in abstrakter Form oder auch in gegenstandsbezogenen Landschaftsmotiven. Auch seine Arbeiten mit Kugelschreiber und Schablonen und die Collagen aus Klebebändern nennt Biel in Erweiterung des traditionellen Begriffs 'Zeichnung' - 'Zeichnung' als Vorgang, der sich zwischen Körper und Material abspielt.