Alle 25 ausgestellten Arbeiten waren Teil einer Serie 'Gestischer Handmalereien', die 1973 entstand. Rainer verzichtet in ihnen auf herkömmliche Maltechniken - Farbauftrag mit Pinsel oder Spachtel - und trägt die rote Ölfarbe direkt mit den Händen auf,
- oder besser ausgedrückt - er setzt sie in schnellen, spontanen Bewegungen mit Fingern, Händen, Armen auf den weißen Karton.
"Reine gestische Dokumentation, das heißt durch einen Streich, durch eine Abtastung, durch eine Bewegung ein Bild zu bestreiten." (Rainer)
Häufig beginnt er mit ausgebreiteten Armen am rechten und linken oberen Bildrand und zieht die Spuren zunächst stark, farbsatt, dann immer leichter, zarter werdend auf das eigene Körperzentrum hin. Arbeiten, die ihn nach einem ersten Malvorgang nicht überzeugen, verbessert er durch wiederholte Gesten oder Kontrastkorrekturen in anderen Farbtönen, so daß sie sich in der Anschauung seinen 'Übermalungen' annähern, das Gestische sich immer mehr verbirgt.