Der italienische Künstler Francesco Lo Savio war erst 28 Jahre alt, als er sich 1963 das Leben nahm. Seine künstlerische Arbeit umfaßt gerade fünf Jahre. Lange Zeit ein Geheimtip der Avantgarde, wurde er nun in diesem Jahr -
1986 - in einer umfangreichen Retrospektive der Kunsthalle Bielefeld in Deutschland gewürdigt. 1974 zeigte der KUNSTRAUM MÜNCHEN eine Auswahl aus seinem Werk - konzentriert auf die Werkgruppe der 'Metalle'. Lo Savio begann zunächst mit monochromen Bildern, die er aus mehreren halbtransparenten Farbschichten aufbaute. Es folgten Collagen aus übereinandergelegten Transparentpapieren und Arbeiten aus geschichteten, feinmaschigen Drahtgittern. Die folgende Werkgruppe der 'Metalle' besteht aus langgestreckten, schwarz beschichteten Stahlblechen, die gebogen oder geknickt werden, zum Umraum in Bezug gesetzt oder in den 'Totalen Artikulationen' in offene Betonkuben eingefügt werden. Das verbindende Element dieser rigorosen, formal konzentrierten Arbeiten ist die visuelle Erforschung von Licht und Raum - in dem aus der Tiefe strahlenden Licht der frühen Leinwandbilder, den vibrierenden Licht-Räumen der Draht-Filter, den lichtspeichernden, raumbildenden Metallen.