Die Ausstellung gab erstmals eine Übersicht über die bis 1973 entstandenen Zeichnungen Palermos. Der Begriff 'Zeichnung' ist weiter gefaßt, denn er umschließt auch Aquarelle, Gouachen und sonstige Mischtechniken, also alle Arbeiten auf Papier mit Ausnahme der Druckgraphik. Palermo betonte zudem den Unterschied zwischen freien Arbeiten und Entwurfszeichnungen für Bilder, Objekte, Wandmalereien und Wandzeichnungen - zwei zu trennenden Werkkategorien, da sie verschiedenen künstlerischen Prinzipien unterliegen. Die Ausstellung und der Katalog mit einem alle auffindbaren Zeichnungen umfassenden Werkverzeichnis beschränkten sich auf die freien Arbeiten. Palermo verweist in seinen Arbeiten auf die Mittel der Gestaltung, er untersucht Linie und Farbe in ihren konkreten Bedingtheiten - etwa das Verhältnis mehrerer Farben unter-einander, den Raumwert von Farben, Farb-Form-Relationen oder das Verhältnis der Bildmittel zum Bildgrund. Der Künstler geht dabei jedoch nicht nach einem theoretisch-analytischen System vor, sondern entwickelt im Eingehen auf die jeweils konkrete Bildsituation eine Fülle verschiedenster Lösungen.