Seit 1972 gestalten die Schwestern Schmidt Heins Buchwerke, die in gegenseitigem Gedankenaustausch, aber getrennt und in jeweils individueller Handschrift gefertigt werden. Der KUNSTRAUM MÜNCHEN gab ihnen 1976 erstmals die Möglichkeit, 150 Buchwerke in einer Ausstellung vorzustellen und in einem umfangreichen Katalog zu dokumentieren. Gleichzeitig wurde damit auch das Ausstellungsprogramm des KUNSTRAUM um ein neues bildnerisches Konzept bereichert. Jedes Buch hat DIN A 4-Format und besteht aus 100 im gleichen Verfahren behandelten Seiten. Die Bedeutung des Einzelblattes wird zugunsten des Seriellen, des Wiederholungsprozesses relativiert. Die Vorgehensweisen - färben, stempeln, drucken, schneiden, fetten, falzen, kleben - wie die verwendeten Materielien - Farben, Klebstoffe, Wachs - sind unendlich vielfältig. Neben den Gestaltungsqualitäten der Materialien und Techniken werden verschiedene künstlerische Ansätze - das Buch als Skulptur, als Idee, als bildnerisches Kompendium - deutlich. Beide Künstlerinnen wandten sich seit 1981 raumbezogenen, skulpturalen Arbeiten zu.