Der KUNSTRAUM MÜNCHEN gab mit der Ausstellung und einer ausführlichen Dokumentation erstmals einen Überblick über die Arbeiten von Günter Tuzina - zu einem Zeitpunkt, als der Künstler gerade sein Akademiestudium beendet hatte und am Beginn seiner freien künstlerischen Tätigkeit stand. Zwei eigens für die Ausstellung entworfene und ausgeführte 'Wandzeichnungen' knüpften dabei an den Gedanken der zeitlich und räumlich gebundenen Originalausstellung an, mit dem die Ausstellungstätigkeit des KUNSTRAUM 1973 mit Wandmalerien Richard Tuttles begonnen worden war. Formal konzentrieren sich Tuzinas Arbeiten auf sehr wenige Elemente. Freihändig oder mit dem Lineal zieht er Linien auf dem Bildgrund, auf der Wandfläche, die als Bewegungsspuren oder Energieverläufe sichtbar werden. Die Linien stehen einzeln für sich oder bilden geometrische Formen und konstituieren so den unbezeichneten Bildgrund als Bildraum. Die Lesbarkeit dieser 'Zeichnungen' bleibt offen und mehrdeutig.