»Ein individuelles Leben ist eine serialisierte kapitalistische Minikrise, ein Desaster, das deinen Namen trägt.« (Team PingPong)

Vor fünf Jahren wurde in München die erste Staffel (vier Folgen) der fiktionalen Doku-Soap »Le PingPong d’Amour« abgedreht. Der Film kreist um die unternehmerischen Geschicke einer Wohngemeinschaft, die ihre (unbezahlbare) Wohnung zum Austragungsort ungewöhnlicher Berufsbeschaffungsmaßnahmen umfunktioniert hat. Im Wechselspiel zwischen Lebensrealität und Fiktion behaupten sich die Figuren in einer ironisch intellektualisierten scheinfranzösischen Welt. Das mentale und lokale Zentrum des Lofts bildet die Tischtennisplatte, die zum Spiel und zum spielerischen Austragen von charmanten Konflikten den rechten Ort bietet.

»Ein individuelles Leben ist eine serialisierte kapitalistische Minikrise,  ein Desaster, das deinen Namen trägt. Le PingPong d’Amour.« Unter diesem Titel, der an die Fensterscheiben des kunstraum muenchen gesprüht wird, bezieht die Doku-Soap »Le Ping Pong d’Amour« Quartier in einem Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst und »huldigt« ihrem intellektuellen und ästhetischen Überschuss. Die Besucher/innen nehmen Platz im semi-öffentlichen Wohnzimmer der PingPong WG und können zu bewährter Vorabendstunde die Soap im Fernseher genießen, während ihnen andere durch die großen Scheiben von draußen dabei zugucken können. Die Rauminstallationen im kunstraum muenchen entwickeln in ihrer angedeuteten Möblierung die Ästhetik des Films weiter und bringen die Mesalliance von Privat- und Geschäftsraum auf den Punkt: ein gebrochener Chic, der den ständigen Druck zur businesskompatiblen Hipness aufgreift, wird kombiniert und unterlaufen mit der trashigen Flachheit einer Soap.

»Le PingPong d’Amour« wurde produziert von Minimal Club und bbooks, Berlin. Im Team PingPong arbeiten KünstlerInnen aus unterschiedlichen Bereichen zusammen. Für weitere Informationen: www.teampingpong.com.

Mit freundlicher Unterstützung von

Termine:

24. April 2003, 19 Uhr: Eröffnung
16. Mai 2003, 18 Uhr: Diskussionsabend mit den Mitgliedern des Teams PingPong. Die Veranstaltung bietet die Gelegenheit, die zwei Millimeter Abstand zwischen den Produzent/innen und ihren Selbstdarstellungen im Film auszuloten.